Mein Reisemonat

Hinter mir liegt einer der aufregendsten, spannendsten, emotionalsten und stressigsten Monate - mein Reisemonat nämlich. Und da ich während dieser Zeit so unglaublich viel erlebt habe, ist es jetzt Zeit, davon zu berichten...

Alles fing eigentlich erstmal ganz entspannt an. Nachdem ich meine Gastfamilie vorerst in Rochester verabschiedet hatte, ging es für mich für 3 Tage nach Seattle. Nach einem echt langen Flug einmal quer durch die US, kam ich relativ spät abends in meinem Hostel, mitten in Downtown Seattle an und fiel eigentlich nur noch ins Bett. Dafür wurde der nächste Tag aber so richtig zum Erkunden genutzt. Zum Entsetzten meiner Eltern und Großeltern (die sich übrigens völlig umsonst Sorgen machten) war ich in Seattle allein unterwegs. Das fand ich eigentlich ziemlich praktisch, denn so konnte ich frei und spontan entscheiden, was ich mir denn alles anschauen wollte. Meine Erkundungstour startete natürlich beim Space Needle - dem Wahrzeichen der Stadt. Leider war das Wetter nicht ganz so gut, weswegen man von oben keinen so tollen Blick hatte... Aber was soll's. Weiter ging es dann zum Public Market, ich klebte selbstverständlich einen Kaugummi an die Bubblegum Wall, ging in ein Glasmuseum - das übrigens absolut lohnenswert war, und machte schlussendlich noch eine Hafenrundfahrt mit einer der berühmten Fähren. Da ich auch am nächsten Tag noch ein bisschen Zeit hatte, ging ich wieder zu meinem Lieblingsort, nämlich der Hafen Area. Dort fuhr ich schlussendlich mit dem Riesenrad, von dem aus man eine tolle Sicht über die Seattle Skyline hatte, ging ins Seattle Bay Aquarium und machte mich schlussendlich auf den Weg zum Flughafen, wo ich dank Verspätung ganze 4 h warten durfte...

Mein nächster Stop war in San Francisco, wo ich meine erste Au Pair Tour starten würde. Der Rest meines Reisemonats würde nämlich aus geführten Touren bestehen, die extra für Au Pairs veranstaltet werden.

Ziemlich aufgeregt saß ich Samstag Morgen in der Hotellobby, wo ich die restlichen Mädels und auch unseren Tourguide kennen lernen würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann auch so weit. Wir stellten uns alle vor, hatten eine kleine Einführungsveranstaltung und dann ging es auch schon los. Ich muss jetzt schon im Vorhinein sagen, dass wir absolut die beste Gruppe waren, die ich mir hätte vorstellen können! Die anderen Mädels waren alle super nett, wir verstanden uns auf Anhieb. Bevor wir uns versahen, saßen wir alle in unserem Tourbus und fuhren durch San Francisco. Unser erster Halt war die Golden Gate Bridge, wo wir natürlich erstmal stundenlang Bilder schossen, danach ging es weiter zur Lombard Street, zur Fisherman's Warf, dem Pier 39, und hoch auf die Twin Peaks, wo wir wegen des Nebels aber leider nichts sehen konnten. Im Anschluss ging es schon zum Campingplatz, wo wir zum ersten Mal unsere Zelte aufbauten (was mir übrigens für den Rest des Reisemonats gehörig auf die Nerven gehen würde... Es ist nämlich echt anstrengend tagtäglich, jeden Morgen sein Zelt zusammen zu packen, nur um es dann knappe 10 h später an einem neuen Ort aufzubauen...). Unser Tourguide fuhr uns anschließend noch nach Santa Cruz, wo wir den Abend verbrachten, bevor wir nach diesem aufregenden und vollgestopften Tag nur noch in unsere Schlafsäcke fielen.

Die nächsten 2 Tage pegelte sich bei uns allen so langsam ein Rhythmus ein. Wir standen völlig verfroren auf (in Kalifornien ist es nämlich nicht unbedingt super warm!!!), packten unsere Zelte ein, fuhren mit unserem Van an der Küste entlang, bauten Abends unsere Zelte am neuen Campingplatz wieder auf und saßen gemütlich am Lagerfeuer und erzählten unsere Au Pair Stories. Erlebnisse wie diese gemeinsamen Lagerfeuer, die unglaubliche Aussicht von der Küste Kaliforniens oder auch die unfreiwillige Begegnung mit einem Skorpion, haben uns als Gruppe super zusammengeschweißt!

Weiter ging es nach Los Angeles. Wir alle freuten uns riesig, besonders, weil wir die nächsten 2 Nächte endlich wieder ein richtiges Bett haben würden... Wir übernachteten nämlich in einem Hostel in Santa Monica, direkt beim Santa Monica Pier. Zu Beginn machten wir natürlich erstmal eine Runde Sightseeing. Wir fuhren zum Dolby Theater, liefen den Walk of Fame entlang und wanderten schlussendlich zum Hollywood Sign. Im Anschluss fuhren wir nach Beverly Hills, wo wir staunend den Rodeo Drive entlang liefen und vergeblich nach Prominenten Ausschau hielten... Während ein Großteil unserer Gruppe am 2. Tag einen Strandtag einlegte, fuhr ich mit 5 anderen Mädels zu den Universal Studios. Dort verbrachten wir dann auch den ganzen Tag, machten eine Studiotour, besuchten ein paar Shows und fuhren mit den Fahrgeschäften. Die Tage in LA gingen definitiv viel zu schnell vorbei!

Unser Stop für die nächsten 2 Tage war San Diego. Während wir am ersten Tag hauptsächlich die lange Autofahrt hinter uns brachten, den Campingplatz herrichteten und in die Old Town und zum Gas Lamp Quarter gingen, verbrachten wir den 2. Tag am Strand. Dieser Tag war mein absolutes Highlight des gesamten Reisemonats. Wir hatten für diesen Tag einen Surfkurs gebucht und waren dementsprechend alle ein wenig aufgeregt und misstrauisch. Keiner von uns hatte zuvor auf einem Surfboard gestanden und wir hatten alle ziemlichen Respekt vor der ganzen Angelegenheit, aber was soll ich sagen... Es war der Hammer! Nach einer kurzen Trockenübung an Land, sprangen wir alle ins Wasser und versuchten wieder und wieder, auf den Wellen zu reiten. Und auch wenn der Anfang ein wenig wacklig war, schafften wir es am Ende alle. Es war so ein cooles Gefühl!

Schon war die erste Woche, und damit die Hälfte des Trips vorbei. Nach den beiden Tagen in San Diego ging es weiter zum Lake Havasu. Mittlerweile merkten wir auch alle, dass wir Richtung Süden fuhren. Während wir in San Francisco alle total gefroren hatten und in dicken Pullovern herumgelaufen waren, wurde es jetzt langsam unerträglich heiß! Als wir nach ca. 5h Fahrt in unserem stickigen Van endlich beim See angekommen waren, herrschten dort 41 Grad Celsius. Uns blieb gar nichts anderes übrig, als sofort ins Wasser zu springen. Da es gegen Abend auch einfach nicht abkühlte, beschlossen wir einvernehmlich, die Nacht im Hostel zu verbringen. Wirklich kühler sollte es für den Rest des Trips allerdings nicht mehr werden.

Am nächsten Morgen ging es weiter zum Grand Canyon. Darauf hatte ich mich schon die ganze Woche gefreut! Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht! Es war einfach überwältigend! Zusammen mit ein paar anderen Mädels flog ich in einem kleinen Flugzeug über den Canyon und war einfach nur sprachlos! Außerdem wanderten wir ein kleines Stück in den Canyon hinein und genossen abends den Sonnenuntergang. Der Grand Canyon ist definitiv ein Ort, den man gesehen haben muss!

Kaum hatten wir uns von den Eindrücken des Grand Canyons erholt, da ging es für uns auch schon weiter nach Las Vegas. Wie heißt es doch so schön: 'what happens in Vegas stays in Vegas'. Deshalb fasse ich mich mal kurz. Insgesamt verbrachten wir 2 Tage in dieser verrückten Stadt. Und was soll ich sagen, vom Schwimmen im Pool, Entdeckungstouren durch die Lobbys der vielen Hotels, bis zur Fahrt in einer Party Limousine war alles dabei. Den Rest überlasse ich jetzt einfach mal der freien Phantasie!

Nach den ereignisreichen 2 Tagen in Las Vegas wurde es nochmal richtig spannend. Während die anderen nämlich noch in ihren Hotelbetten lagen, ging es für mich und Pia in die Wüste, wo wir Fallschirmspringen würden. Das war etwas, was schon seit Beginn meines Au Pair Jahres auf meiner Bucketlist stand. Wir kamen also an einem kleinen Flughafen an, lernten unsere Coaches kennen und dann ging es auch schon los. Ich hatte mal wieder das Glückslos gezogen und durfte/musste (das kann hier mal jeder für sich entscheiden :D) als erste springen. Das bedeutete allerdings auch, dass ich auf dem Boden des Flugzeugen und nicht auf einem der Sitze sitzen musste, während die Tür neben mir während des gesamten Fluges weit offen stand und ich noch nicht an meinen Instructor gebunden war. Ehrlich gesagt hatte ich während dieses Fluges mehr Angst als während des Sprunges. Der war nämlich echt entspannt! Ich war auf einmal gar nicht mehr aufgeregt. Der Sprung war super und jetzt kann ich auch das Fallschirmspringen von meiner Liste abhaken. Trotz des aufregenden Morgens lag noch der ganze Tag vor uns und nachdem wir die anderen vom Hotel abgeholt hatten, fuhren wir weiter zum Death Valley - dem wärmsten Ort auf der Erde. Und ja, es war unglaublich heiß! Unglaubliche 50 Grad Celsius im Schatten!!! Dort konnten wir nicht lange bleiben, fuhren zu unserem Campingplatz und gingen abends in heißen Quellen schwimmen.

Unser vorletzter Stop war der Yosemite National Park. Wegen riesigen Waldbränden war dieser die letzten Wochen über geschlossen und wir hatten einfach nur Glück, dass uns als erste Gruppe der Eintritt wieder erlaubt wurde. Es war dort super, super schön! Wir gingen in den Seen schwimmen, liefen durch die Wälder und genossen unseren letzten gemeinsamen Campingabend.

Am nächten Morgen ging es zurück nach San Francisco. Wir fuhren nochmal zum so genannten Hippie Tree und machten abends eine Bootsfahrt rund um Alcatraz und die Golden Gate Bridge. Obwohl wir am Ende alle klatschnass, übermüdet und einfach nur verfroren waren, hatten wir einen super schönen letzten gemeinsamen Abend. Im Hotel angekommen, mussten wir uns dann alle verabschieden, was ziemlich traurig war. Wenn man 2 Wochen rund um die Uhr, wirklich 24/7 mit den gleichen Mädels zusammenhängt und dann solche tollen Sachen erlebt, dann wächst man einfach zusammen...

Am Montag traf ich mich nochmal mit den Mädels, die noch nicht abgereist waren. Wir schauten uns ein drittes Mal die Innenstadt von San Francisco an und verbrachten einen entspannten Tag, bevor es für mich und 3 andere Mädels der Gruppe endlich nach Hawaii ging.

Nach einem langen Flug und einer kurzen Nacht saß ich Montag zusammen mit meinen 4 Freundinnen von der California Tour beim gemeinsamen Frühstück in der Hotellobby und wartete auf den Beginn unserer 2. Tour. Diesmal warn wir bei Weitem mehr Mädels - 26 nämlich, hatten aber auch zwei Tourguides. Die beiden waren der absolute Hammer! Wieder gab es eine kurze Einführung und dann ging es auch schon los. Erster Stop: Black Sand Beach. Nach dem Zelteaufbauen gingen wir auch direkt ins Wasser, was so was von warm war, schnorchelten und versuchten mit großer Mühe, die Namen der anderen Mädchen zu lernen. Gar nicht so einfach bei so einer großen Gruppe! Auch der 2. Tag war nahezu perfekt. Wir fuhren weiter zu einem anderen Strand mit türkisblauem Wasser, wo wir sogar mit Schildkröten schwimmen konnten. Alles so weit perfekt. Es hätte nicht besser sein können...

Am Abend erfuhren wir dann jedoch, dass Hurricane Lane, ein Hurricane der Stufe 4 auf die Insel zuzieht. Der Schock saß erstmal tief, doch wir beschlossen alle positiv zu bleiben und erstmal abzuwarten. Wir fuhren nach Hilo, auf die sichere Seite der Insel und hatten einen echt lustigen Abend.

Am nächsten Tag regnete es Dank Lane den ganzen Tag. Wir beschlossen, uns nicht unterkriegen zu lassen und gingen in die Lavatubes. Das sind Höhlen, die vor vielen Jahren vom Lava ausgehöhlt wurden. Wir wanderten dort eine Weile herum und als der Regen schwächer wurde, fuhren wir zu einer Farm, wo wir sehen konnten, wie eigentlich Avocados, Ananas, Bananen und Kaffee angebaut wird. Das war schon ziemlich interessant! Am Abend fiel dann aber alles auseinander... Es schüttete wie aus Eimern und ein paar Mädels aus der Gruppe platzte der Kragen. Obwohl unsere Zelte wasserfest und wir in absoluter Sicherheit waren, regten sie sich dermaßen darüber auf, dass sie ja nicht mehr in ihren Zelten schlafen würden, riefen sogar ihre Gasteltern an, die damit drohten die Agentur zu verklagen. Einfach mal völlig übertrieben! Das ganze endete damit, dass wir schlussendlich am nächsten Morgen zurück nach Kona ins Hotel fuhren und alle restlichen Exkursionen des Trips für uns gestrichen wurden. Die Stimmung war natürlich am Tiefpunkt! So saßen wir dann die nächsten paar Tage hauptsächlich in unseren Hotelzimmern, wodurch der Frust immer größer und größer wurde. Da ist man einmal in Hawaii und dann machen einem das Wetter und ein paar verwöhnte Mädels einem einen Strich durch die Rechnung... Ich muss allerdings auch sagen, dass unsere Tourguides weiterhin ihr allerbestes gegeben haben. Trotz Regen fuhren wir auf ein weiteres Lavafeld, zu einem Ort namens 'The End of the world' und einem Aussichtspunkt im Pololu Valley. Und wie durch ein Wunder zog der Hurricane an unserer Insel vorbei, sodass wir schlussendlich noch einen guten letzten Tag hatten. Der wurde umso mehr genossen! Es ging wieder an den Strand, wo wir schnorchelten und nach Schildkröten Ausschau hielten und am Abend ging ich mit 3 anderen Mädels mit Mantarochen schwimmen. Dabei ließ man sich nachts quasi in der Mitte des Ozeans treiben und beobachtete, wie unter einem die Rochen entlang schwammen... Sie kamen teilweise super nah an einen heran! Das war ein unglaubliches Erlebnis, welches ungelogen den Trip für mich ein bisschen gerettet hat!

Und schon war es Zeit, wieder Abschied zu nehmen. Diesmal fiel es mir nicht ganz so schwer, denn obwohl ich traurig war, 2 meiner echt guten Freunde aus dem Reisemonat (die auch schon in Kalifornien dabei waren) Goodbye zu sagen, freute ich mich auch riesig, endlich zurück zu meiner Gastfamilie zu fliegen!

Das war es also zu meinem Reisemonat. Ich habe so viel erlebt und so viele Eindrücke gewonnen, dass es natürlich unmöglich ist, hier alles aufzuschreiben. Obwohl dieser Text unglaublich lang geworden ist, ist das hier quasi die Kurzform... Dieser Trip war einfach ein super Ende meines Au Pair Jahres und aus diesem Grund werde ich hier jetzt auch Schluss machen. Ja ich war in Anschluss ein letztes Mal für knappe 4 Tage bei meiner Gastfamilie, wo ich nochmal sehr schöne, aber auch sehr emotionale Momente mit allen verbringen durfte. Aber dazu werde ich hier nichts mehr scheiben.

Und jetzt sitze ich hier, zurück in Deutschland und freue mich auf den Beginn der Studienzeit!

So, das war es jetzt wirklich! Vielen Dank fürs Lesen!

Eure Juliane

Urlaub in Maine und meine letzten Tage als Au Pair

Jetzt ist es also so weit: jetzt kann ich euch von meinem letzen Monat als Au pair berichten. Man oh man fühlt es sich komisch an, das  zu schreiben!

Der Juli begann zu allererst mal wieder mit einer kleinen Panne. Während meine Gastfamilie übers Wochenende nämlich bei einem Softball Tournament war, passte ich für die 2 Tage auf Ukko auf. Es waren unglaubliche 38 Grad draußen und es kam, wie es kommen musste - die Klimaanlage fiel aus. Da saßen wir also bei ca. 35 Grad im Haus und versuchten uns irgendwie abzukühlen. Ich war so froh, als am Montag, nach 3 Tagen ohne Air conditioning, endlich jemand kam, um das zu reparieren!

Die erste Juli Woche verlief dann richtig gut. Montag und Dienstag spielte ich mit den Kindern die meiste Zeit Zuhause im Garten, ich hatte ein Au Pair Meeting, bei dem wir auf dem Erie Kanal paddelten und am Mittwoch war schon der 4th of July. Wir hatten einen schönen Familientag, hatten ganz traditionell ein Barbecue und schauten uns abends die Fireworks an. Auch der Rest der Woche verlief super. Die Kids und ich hatten eine Wasserballon und Paintball Schlacht, die Mädels gingen mit Freunden bowlen und am Wochenende veranstalteten wir mal wieder einen Harry Potter Movie Marathon.  

Auch die nächste Woche verlief zunächst mal nicht anders... In den Ferien ist es halt immer so, dass wir fast jeden Tag etwas unternehmen. SO waren wir diese Woche zum Beispiel Frozen Yoghurt essen, waren im Trampolinpark und holten in der Bibliothek einen Film. Mittwoch musste ich mich dann mal einer ganz neuen Challenge stellen. Elizabeth und ich hatten nämlich beschlossen, schon an diesem Tag nach Maine bzw. zunächst erstmal nach Hopkinton zu fahren, wo wir für die nächsten Tage Urlaub machen würden. Und während Elizabeth also bei der Arbeit war, war ich für das Packen zuständig. So packte ich also meine Sachen, die Sachen der Kinder, das Futter für den Hund und jegliches Spielzeug, was die Kinder unbedingt mitnehmen wollten... Das Zeug dann alles ins Auto zu bekommen, war nochmal eine ganz neue Challenge.  Schlussendlich klappte aber alles, sodass wir (fast) pünktlich los fuhren und nach einer Nacht in Hopkinton am Donnerstag schon in Maine ankamen.

Die Zeit in Maine war dann auch absolut unbeschreiblich! Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es gibt einfach so viele Dinge, die Maine zu einem ganz besonderen Ort machen. Man muss sich vorstellen, dass wirklich jeder in der Familie sich das ganze Jahr auf den gemeinsamen Urlaub dort freut und wenn man dann wirklich da ist, versucht einfach jeder das beste draus zu machen. Wir gingen jeden Tag schwimmen, fuhren zum Strand, suchten nach Muscheln und Seaglass, machten eine kleine Bootstour zur nächstgelegenen Insel, gingen in einen Kletterpark und vieles mehr. Ich habe die Zeit mit der gesamten Familie nochmal so richtig genossen! Leider kam dann auch schon der erste Abschied. Allison, Will und Wyatt fuhren nämlich schon ein paar Tage früher nach Hause. Was soll ich sagen... der Abschied war schwer und es flossen definitiv Tränen. Ich glaube im Vergleich zu dem endgültigen Abschied von meinen Gasteltern und Kids ist das aber noch nichts...

Nach 10 Tagen in Maine und dem Abschied von den Großeltern ging es für uns wieder nach Hause und meine letzte Woche begann. Leider, leider, leider regnete es fast die gesamte Woche durch, doch wir machten einfach das Beste draus - wir schauten Filme, machten Eis Creme selbst, bastelten und hatten Playdates. Freitag kam dann nach 2 Monaten auch mein Gastvater wieder nach Hause. Ich hatte echt erwartet, dass es irgendwie komisch sein wird, aber ganz im Gegenteil! Es fühlte sich so an, als wäre er nie weg gewesen. Die Familie ist jetzt also wieder komplett.

Das Wochenende war dann das reinste Gefühlschaos. Ich weiß nicht, ob ich das hier schonmal so offen gesagt habe, aber ich bin einfach noch gar nicht bereit, nach Hause zu kommen! Ich kann mir einfach gar nicht vorstellen, meiner Gastfamilie goodbye zu sagen und sie erstmal nicht mehr jeden Tag zu sehen. Schon allein der Gedanke daran macht mich traurig. Es ist irgendwie nicht das selbe wie vor 2 Jahren, als ich die Leute Zuhause verabschiedet habe. Ich weiß, dass ich zu den Leuten Zuhause immer Kontakt haben werde - no matter what, und natürlich hoffe ich auch (und ich bin mir ziemlich sicher), dass es mit meiner Gastfamilie genauso wird, aber deren Leben geht halt auch weiter... Es kommt ein neues Au Pair, die Kinder werden älter und verändern sich viel zu schnell. Egal, wie oft ich zu Besuch kommen werde, mein Leben hier wird nie wieder so sein, wie es jetzt gerade ist.

Wie auch immer... Am Samstag traf mich das alles nochmal mit voller Wucht. Ich verabschiedete vormittags meine Freunde, spendete meine Kleidung, machte noch ein paar letzte Erledigungen und fing an, meine Koffer zur Probe zu packen. Als dann auch noch meine Gastmutter anfing zu weinen, als sie sah, dass ich packe, wurde alles zu viel. Zum Glück wurde der Sonntag ein besserer Tag. Wir machten nochmal einen letzten gemeinsamen Familienausflug und wanderten im Wasserfall. Anschließend ließen wir den Tag mit Ice Cream ausklingen.

Tja, die letzten beiden Tage waren auch nochmal ein richtiges Auf und Ab... Am Montag ging ich mit den Kindern ein letztes Mal zum Gokart fahren, was ein absolutes Highlight war und am Dienstag führte Tom uns zur Feier des Tages zum Lunch aus und ich ging anschließend mit den Kindern schwimmen. Solange ich mit den Kindern zusammen war, war eigentlich alles gut. Ich habe ihnen schon angemerkt, dass sie wissen, dass ich jetzt gehe. Vor allem Julia hat mir immer öfter Karten gebastelt, auf denen steht, wie sehr sie mich vermissen wird. So was brachte mich natürlich immer wieder zum weinen, genauso wie meine Gastmutter, der man so sehr ansah, wie sehr sie die Situation beschäftigte. Wir hatten Dienstag nochmal einen richtig schönen Abend. Wir gingen zur Dairy (meinem lieblings Eisladen) und verbrachten ganz viel Zeit als Familie.

Und Mittwoch kam dann der erste Abschied. Ich komme nach meinem Reisemonat ja nochmal für ein paar Tage zurück nach Rochester. Leichter machte es das allerdings nicht...

Jetzt sitze ich jedenfalls gerade am Flughafen und warte darauf, dass das Abenteuer Reisemonat beginnt.

Davon werdet ihr dann das nächste Mal hören!

Bis bald,

Eure Juliane

Sommerferien, eine Hochzeit und die Suche nach einem neuen Au Pair

Schwupp die Wupp war es auch schon Juni. Die erste Woche war Eoin gleich mal im Camp. Das war vielleicht entspannt! Ursprünglich war das Preschool Camp komplett ausgebucht und ich hatte mich darauf eingestellt, wieder die ganze Woche durchzuarbeiten. Aber ganz spontan wurde doch noch ein Platz frei. Eoin war also von Montag bis Donnerstag den ganzen Vormittag über im Camp, nachmittags spielten wir für ein paar Stunden draußen und fuhren dann abends zum Softball. Freitag war somit der einzige Tag, an dem ich Eoin den ganzen Tag hatte. Das nutzen wir auch richtig aus, fuhren schwimmen und die Ziegen füttern. Ella hatte nachmittags eine Freundin zu Besuch und da Julia so lieb fragte, hatte ich einen kleinen Movie Marathon mit ihr.

Am Wochenende kam dann die erste Situation, die mir so richtig klar gemacht hat, wie bald meine Zeit als Au Pair schon vorbei ist. Meine Gastfamilie skypte nämlich mit einem potenziellen Au Pair. Ich glaube dazu muss ich ein paar Sachen erklären... Seitdem ich verlängert hatte, wurde mir eigentlich immer vermittelt, dass ich das letzte Au Pair sein würde. Eoin wird ganztags in den Kindergarten gehen und nur für die Betreuung am Nachmittag würde sich ein Au Pair einfach nicht lohnen. Vor ein paar Wochen erzählte mir Elizabeth dann, dass sie jetzt angefangen haben nach einer lokalen Nanny zu suchen. Viel Glück hatten sie damit aber nicht. Und so haben sie beschlossen, jetzt doch nochmal ein neues Au Pair zu suchen. Das war natürlich erstmal ein riesen Schock! Meine Gasteltern haben also mit der Suche begonnen und ein paar Leute interviewt und an diesem Wochenende stand halt das erste Skygespräch statt, an dem die Kinder mit dem potenziellen Au Pair skypen würden. Das war für mich natürlich super spannend, aber gleichzeitig hat es mich auch echt traurig gemacht und nochmal verdeutlicht, dass es aufs Ende zugeht.

Woche 2 verbrachte ich wieder komplett allein mit Eoin. Wir gingen zur Bibliothek, Enten füttern, fuhren zum Splash Park, zum Playground und hatten eine Wasserschlacht mit Wasserbomben. Die wiederholten wir dann auch nochmal mit Ella und Julia am Nachmittag, was echt lustig war. Und abends - wer hätte es gedacht - waren wir meistens beim Softball.

Samstag war dann mein Geburtstag. Ich muss sagen, dass ich einen echt schönen Tag hatte! So wie immer, hatten wir morgens ein Geburtstags Frühstück. Ich skypte dann mit meinen Eltern, während meine Gastfamilie zum Softball fuhr. Die Kids hatten heute nämlich jeder 2 Spiele -also standen insgesamt 6 Spiele auf dem Plan. Versteht jetzt jeder, warum es mir mit dem Softball manchmal zu viel wird?! Ich hatte jedenfalls auch noch ein Au Pair Meeting. Wir waren allerdings nur Eis essen, was super entspannt war. Ich fuhr anschließend zum Softball Field und schaute die letzten 2 Games an, bevor wir abends eine kleine Feier hatten. Sonntag war dann nur noch ein entspannter Tag. Wie waren eigentlich die meiste Zeit am Pool und chillten Zuhause.

Die nächste Woche war dann mal so richtig busy! Nach zwei recht entspannten Tagen mit Eoin, stand am Mittwoch, dem letzten Schultag, Ella's Graduation an. Sie kommt im Herbst in die 6. Klasse, was bedeutet, dass sie nicht mehr in die Grundschule, sondern zur Middle School geht. Das ist natürlich ziemlich aufregend und zu diesem Anlass gab es in der Grundschule nochmal eine richtig schöne Feier.

Donnerstag war dann Eoin's Geburtstag. Ich arbeite am Vormittag ganz normal, nachmittags hatten wir aber Familienzeit. Elizabeth kam Nachhause und wir fuhren zum Clubhouse Fun Center, wo man Minigolf spielen, Go Karts fahren und Arcade Games spielen kann. Eoin hatte sich das so sehr gewünscht und es war so schön zu sehen, wie sehr er sich darüber freute! Der Tag endete dann noch - wie sollte es auch anders sein - mit Ice Cream Sundaes und einem Film.

Auch am Freitag wurde es nicht ruhiger. Früh morgens machten wir uns nämlich schon auf den Weg nach Princeton, New Jersey, wo wir zur Hochzeit der Cousine meiner Gastmutter eingeladen waren. Wir fuhren mal wieder 6 h, hatten dann ein paar Minuten Zeit, um uns umzuziehen und schon ging es zum Rehersal Dinner. Obwohl ich die meisten Leute noch nie zuvor gesehen habe, war es ein schöner Abend. Samstag fand dann die eigentliche Hochzeit statt. Wir fuhren direkt auf das Princeton Universitätsgelände, wo die Zeremonie stattfinden würde. Anschließend wurde natürlich noch gefeiert. Ich war aber eigentlich die ganze Zeit am babysitten, was völlig okay war, da ich eh kaum jemanden kannte und meiner Gastmutter die zeit mit ihren Verwandten ermöglichen wollte.

Sonntag machten wir uns nach einem kurzen Frühstück mit der Braut und dem Bräutigam wieder auf den Weg nach Hause. Ich muss echt sagen, dass ich dieses Wochenende super toll fand! Ich war noch nie zuvor auf einer Hochzeit und ich bin total dankbar, dass ich jetzt die Chance bekommen habe. Allein die Tatsache, wie offen ich von der gesamten Familie empfangen wurde, sogar von den weit entfernten Verwandten, die ich nur ein einziges Mal zuvor gesehen habe, zeigt mir, dass ich mit der Wahl meiner Gastfamilie absolut alles richtig gemacht habe!

Wieder Zuhause fingen dann für uns alle offiziell die Sommerferien an. Im Gegensatz zum letzten Jahr, war ich diesmal mehr als glücklich darüber! Das Ende meiner Au Pair Zeit und die Tatsache, dass meine Gastfamilie nach meiner "Nachfolgerin" sucht, hat mich in den letzten Wochen einfach super viel beschäftigt. Mein einziger Weg, um halbwegs damit klar zukommen, ist einfach nochmal jeden Moment zu genießen und viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Und dafür werde ich jetzt, in den Ferien definitiv viel Zeit haben! Diese Woche war Ella aber erstmal im Camp, sodass ich nur Eoin und Julia Zuhause hatte. Wir gingen viel schwimmen, bauten in unserem Garten ein Lasermaze, spielten Minigolf und bastelten Fairy Houses. Ich habe die Zeit richtig genossen! Freitag war dann auch Ella Zuhause und wir fuhren alle zum Strand, da es einfach unglaublich heiß war.

Tja, und am Dienstag verkündete meine Gastmutter mir dann, dass sie jetzt mit einem Au Pair gematcht haben. Das war natürlich erstmal ein Schock! Ich muss echt gestehen, dass im ersten Moment Panik ausbrach, aber ein paar Sekunden später überwog dann die Erleichterung. Meine Gastfamilie hatte es nämlich echt nicht einfach, jemand neuen zu finden. Es war super stressig, es gab viele Enttäuschungen und ich weiß, dass besonders meine Gastmutter sich große Sorgen gemacht hat, dass sie niemanden rechtzeitig finden. Ich bin so erleichtert zu wissen, wer nach meiner Abreise kommt und auf "meine" Gastkinder aufpasst! Elizabeth zeigte mir dann auch Lina's Profil und am Mittwoch durfte ich mit ihr skypen, um noch ein paar Fragen zu beantworten. Die ganze Situation ist einfach das reinste Gefühlschaos! Einerseits freue ich mich wirklich für meine Gastfamilie und für Lina, andererseits macht es mich schon traurig zu sehen, wie die Kinder mit ihr skypen usw... aber naja - das gehört einfach irgendwie dazu.

Das war es jetzt vom Juni. Mein letzter Monat als Au Pair hat jetzt offiziell begonnen. Ich werde ihn nochmal in vollen Zügen genießen!

Bis bald,

Eure Juliane

Einmal barfuß durch den Flughafen bitte...

Jetzt kommen wir also zu meiner 2. Woche in Deutschland. Insgesamt muss ich sagen, dass die zweite Woche etwas schneller verging als die erste. Das Programm blieb aber relativ gleich... Ich besuchte meine andere Oma, traf mich mit Freunden und machte noch ein paar Erledigungen. Am Samstag hieß es dann zeitig aufstehen, denn der Tms stand bevor. Der Tms ist ein Test, den man freiwillig machen kann, um seine Chancen zu verbessern, einen Medizinstudienplatz zu bekommen. Und so verbrachte ich den gesamten Samstag in einer riesigen Konferenzhalle in Berlin, wo ich insgesamt knapp 7 h lang diesen Test absolvierte... Sonntag war dann der Tag der Abreise. Da mein Flieger erst am frühen Nachmittag ging, hatte ich noch genug Zeit, mit meiner Familie zusammen zu sitzen und noch eine Kleinigkeit zu essen. So richtig entspannen konnte ich mich aber nicht. Einerseits konnte ich es kaum erwarten, zurück zu meiner Gastfamilie zu fliegen (ich habe sie in diesen 2 Wochen nämlich wirklich sehr vermisst!), andererseits war da wieder dieses Gefühl, dass man eigentlich doch am liebsten Zuhause bleiben würde... Super komisch!

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, was für ein Horrortrip das werden würde... Mein erster Flug verlief super! Ich kam pünktlich in Reykjavik an, worüber ich sehr glücklich war, denn ich hatte nur 45 Minuten Umsteigezeit... Und dann ging es auch schon los. Am Gate in Island angekommen, wurde dann einfach mal so beschlossen, dass jeder Passagier jetzt einen neuen Sitzplatz zugewiesen bekommt. Und so musste jeder einzeln an den Schalter gehen, seine Boardkarte zeigen und seinen neuen Platz bekommen. Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, wie lange das gedauert hat... Mein Flieger nach NY startete dann jedenfalls schon mit einer Stunde Verspätung. Bereits zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass ich mich nun in NY beeilen musste... Ich hatte zwar etwas mehr als  2 h Umsteigezeit, aber es würde trotzdem knapp werden... Tja, und hier kommt jetzt der ganz tolle Teil der Story: wie sollte es auch anders sein, stand ich bei der Passkontrolle und dann auch beim 2. Securitycheck für insgesamt 2 h an. Schlussendlich kam ich drei Minuten vor Ende des Boardings durch die Sicherheitskontrolle und musste schlussendlich auf Socken durch den gesamten Flughafen sprinten, um es noch rechtzeitig zu meinem Gate zu schaffen - ich hatte im wahrsten Sinne des Wortes nicht mal mehr genug Zeit, um meine Schuhe anzuziehen... Gott sei Dank schaffte ich es gerade noch rechtzeitig in den Flieger! Ich war heilfroh, als ich kurz nach Mitternacht endlich Zuhause ankam!

Tja, und dann fing auch schon wieder der normale Alltag an. Obwohl meine Gasteltern mir angeboten hatten, Eoin morgens in die Schule zu fahren, stand ich früh auf, da ich natürlich die Kinder sehen wollte. Das war auch echt super! Die haben mich sowas von süß empfangen! Meine erste Woche zurück in Rochester war auch recht gut. Ich war zwar ein bisschen müde (Jetlag und so...) aber sobald ich mit den Kindern zusammen und somit abgelenkt war, war alles gut. Eoin und ich waren diese Woche viel draußen, da jetzt endlich der Frühling begonnen hat. Wir waren auf Spielplätzen, im Streichelzoo, auf der Farm und abends waren dann die Softballspiele der Kinder. Ein weiteres Highlight in dieser Woche war mein Collegekurs, da wir endlich mal anfingen, etwas zu sezieren... Freitag Nachmittag bekamen wir dann Besuch von Rob, Meghan und Amelia. Die bleiben auch über's Wochenende bei uns .

Woche 3 war wirklich, wirklich unspektakulär. Eoin ging vormittags ganz normal in die Schule,  an den Nachmittagen spielten wir auf dem Trampolin, malten mit Kreide oder lasen Bücher und abends ging es dann zu den Softballspielen. Das Wochenende verbrachte ich hauptsächlich zusammen mit meinen Freunden bei Starbucks :D Ich glaube das einzig aufregende war wirklich mein Lab Practical, also die Labor Prüfung im College. Jetzt muss ich nur noch nächste Woche die Theorieprüfung bestehen und dann ist der Kurs auch schon geschafft.

Zum Glück wurde die nächste Woche alles andere als langweilig. Gleich am Montag hatte Eoin seine Preschool Graduation, was so süß war! Jetzt ist er offiziell ein Kindergartenkind :D Dienstag ging ich mit Eoin zur Geburtstagsfeier eines Klassenkameraden und dann stand am Mittwoch auch schon sein allerletzter Preschool Tag bevor. Irgendwie war ich schon ein bisschen traurig. Da ich ja regelmäßig diese Helfertage machen musste und somit einige der anderen Eltern ziemlich gut kennengelernt habe, und die mir dann auch noch alles gute gewünscht und sich von mir verabschiedet haben, fiel es mir schon schwer. So langsam geht halt alles dem Ende zu, aber glaubt mir: davon werdet ihr später noch genug hören! Ich ging an diesem Tag auch ein allerletztes mal ins College, um meine Abschlussarbeit zu schreiben und kann jetzt offiziell sagen, dass ich den Kurs erfolgreich beendet habe.

Donnerstag und Freitag verbrachten Eoin und ich überwiegend draußen, bevor wir uns Freitag Nachmittag auf den Weg nach Montreal machten. Meine Gastmutter und ich hatten uns nämlich überlegt, dass es eigentlich ganz cool wäre, das lange Wochenende in Kanada zu verbringen. Freitag Abend stoppten wir in einem kleinen Motel bei den 1000 Inseln, wo wir dann Samstag Morgen schwimmen gingen, bevor wir endgültig in Montreal ankamen. Das Wochenende verging wie im Flug! Wir sahen das olympische Stadion, fuhren auf den Mont Royal, sahen die Notre-Dame de Montreal, liefen durch die Altstadt und trafen Elizabeth's Cousine Anne und deren Tochter Juju. Die wohnen nämlich in Montreal und es war echt cool, quasi einen Stadtführer zu haben ;)

Montag ging es dann schon wieder zurück. Wir stoppten bei einem Aussichtsturm und schauten uns die 1000 Inseln an, sahen einen super niedlichen Leuchtturm, waren aber auch froh, irgendwann endlich Zuhause zu sein!

Und dann kam die letzte Maiwoche, die eigentlich auch super entspannt verlief. Da Eoin jetzt ja keine Schule mehr hat, habe ich ihn jeden Tag rund um die Uhr. klingt viel, aber ich genieße das zur Zeit richtig! Wir gingen wieder auf Spielplätze, fuhren zu einem super tollen Splash Park, hatten Playdates etc. Nicht zu vergessen sind natürlich die abendlichen Softball Games. Ich kann mich noch erinnern, dass ich diese Zeit letztes Jahr total schlimm fand. Nie war jemand abends Zuhause, sondern wir waren immer auf die einzelnen Softball Felder aufgeteilt. Dieses Jahr ist es aber eigentlich ganz cool! Ich habe es noch gar nicht erwähnt, aber mein Gastvater ist zur Zeit in Deutschland, wo er jetzt für 2 Monate forscht. Das bedeutet natürlich, dass ich mit meiner Gastmutter allein bin. Ich muss aber ehrlich sagen, dass bis jetzt alles super klappt! Wir picknicken jetzt regelmäßig bei den Softabllfeldern, und genießen jeden einzelnen Abend, an dem mal keines der Kinder ein Game hat (und das sind nicht viele!). Ich bin jedenfalls schon ganz gespannt, was der Juni so bringt!

Das war es jetzt auch für den Mai. Ist diesmal ganz schön viel geworden... ;D

Bis bald,

Eure Juliane

Osterferien, the Great Wolf Lodge und ein kurzer Besuch in Deutschland

Okay, soweit ich mich erinnere, endete der letzte Blogpost an Ostern. Wie bereits dort erwähnt, endete der Tag nicht ganz so erfreulich, da einfach mal alle 3 Kinder von jetzt auf gleich krank waren...

Nun war es natürlich so, dass die Osterferien vor der Tür standen. Zum Glück, ging es am Montag allen Kindern wieder weitestgehend gut. Da wir richtig gutes Wetter hatten, verbrachten wir den gesamten Tag draußen. Wir spielten auf dem neuen Trampolin, malten mit Kreide, hatten nochmal eine Easter Egg Hunt und liefen dann am Nachmittag zum Starbucks und zur Bibliothek. Abends wurde dann auch das Osterdinner nachgeholt. Der Rest der Woche lief auch richtig gut! Wir gingen ins Kino, spielten Glow in the dark Minigolf und verbrachten jede freie Minute auf dem Trampolin. Freitag musste ich dann nur einen halben Tag arbeiten, denn Elizabeth hatte etwas ganz besonderes für das Wochenende geplant. Am frühen Nachmittag machten wir uns alle auf den Weg zur Great Wolf Lodge. Das ist ein riesiger Indoor Wasserpark quasi gleich neben den Niagarafällen. Da meine Kinder ja riesige Wasserratten sind, war das definitiv eine riesen Sache! Und auch ich muss sagen, dass es unglaublich toll war! Wir verbrachten das gesamte Wochenende damit, alle Wasserrutschen auszutesten, zu schwimmen und das Hotel zu erkunden. Sonntag Abend ging es dann wieder zurück, wobei wir direkt an den beleuchteten Niagarafällen vorbei fuhren, was so unglaublich aussah!

Die nächste Woche war ein einziges Auf und Ab. Eigentlich sollte es eine ganz normale Schulwoche werden, aber es kam wie es kommen musste - Julia hatte sich bei Eoin mit dem Magen-Darm Virus angesteckt... Da sie dadurch nicht in die Schule gehen konnte, waren Eoin und ich ans Haus gebunden. Und das war echt anstrengend! Eoin  verstand natürlich gar nicht, warum wir nicht auf den Spielplatz oder sonst wo hin gehen können und war dementsprechend gelaunt. Und so lief das fast die gesamte Woche. Ich fragte dann schlussendlich meine Gastmutter, ob sie nicht von Zuhause arbeiten kann und das erleichterte die Situation ungemein! Trotzdem war ich froh, als der Virus dann auch wieder vorbei war und Julia am Freitag in die Schule ging.

Das einzig spannende an diesem Wochenende war der Eissturm, der leider Gottes zu Stromausfall führte. War nicht so toll, da somit auch die Heizung ausfiel und wir bei -10 Grad mit ca. 20 Decken im Bett lagen :D Trotzdem war der Eissturm irgendwie cool! Ich habe sowas vorher noch nie gesehen! Jeder Ast war einfach vereist und wo man auch hinschaute, glitzerte alles. 

Und dann kam auch schon Woche 3. In dieser Woche drehte sich jedoch fast alles um meinen bevorstehenden Trip nach Deutschland. Ich meine, ich habe natürlich ganz normal gearbeitet, aber sobald Eoin in der Schule war, oder ich am Abend frei hatte, wurde alles vorbereitet. Freitag kam es dann zu einem kleinen Kofferpack-Disaster! Ich habe einfach keine Ahnung, wie ich mein ganzes Zeug nach Hause bekommen soll! Mein Koffer war so dermaßen vollgestopft, aber ich habe noch fast meinen gesamten Kleiderschrank hier...Auch mein Handgepäckskoffer war dermaßen voll! Statt der erlaubten 10 kg wog der einfach mal 17 :D Kein Wunder, dass ich dann später im Flugzeug gar keinen Bock darauf hatte, ihn ständig hoch und wieder runter zu heben...Aber naja - wenigstens meine Skisachen sind jetzt Zuhause.

Am Samstag ging es dann los. Ich verabschiedete mich von meinen Kids, meine Gastmutter fuhr mich zum Flughafen und dann wurde es ernst. Ich war irgendwie total aufgeregt und wäre am liebsten umgedreht und doch hier geblieben... Der Flug an sich war gut - sehr lang und anstrengend, verlief aber ohne Probleme. Das einzig nervige, war das viele Umsteigen. Ich flog nämlich zuerst von Rochester nach New York, dann nach Reykjavik und im Anschluss nach Berlin. Nach 18 h sah ich dann auch endlich meine Familie wieder!

Woche 4 verbrachte ich also dementsprechend in Deutschland. Ich traf Freunde, besuchte meine Oma und meinen Opa, hatte ein paar Termine und verbrachte ansonsten viel Zeit mit meiner Familie. Ich muss ehrlich sagen, dass es schon echt komisch war, wieder Zuhause zu sein. Auf der einen Seite habe ich mich so gefreut, nach so langer Zeit alle wieder zu sehen, auf der anderen Seite war es super komisch, da sich gefühlt nichts verändert hat. Da kommt man nach so langer wieder nach Hause, ist auf einmal wieder in seinem alten Kinderzimmer, ist wieder in seiner Heimatstadt und so weiter. Das war richtig seltsam und sicherlich etwas, was andere Austauschschüler/Au Pairs etc. gut nachvollziehen können...

Das war es dann jetzt auch für den April. Von meiner 2. Woche in Deutschland werde ich euch dann beim nächsten Mal erzählen.

Bis bald,

Eure Juliane

College, Bermuda, PJ-Days und frohe Ostern!

Und schon ist es wieder so weit: der März ist vorbei und hier ist mein monatlicher Bericht. Nachdem die Ferien der Kids Ende Februar schon wieder vorbei waren, begann der März für mich mit dem ganz normalen Alltag. Erstaunlicher Weise hatten wir richtig gutes Wetter, weswegen Eoin und ich sehr viel Zeit draußen, vorwiegend auf Spielplätzen und im Garten verbrachten. Es war einfach so toll, nach Monaten voller Schnee und kalten Temperaturen mal wieder ohne dicke Winterjacke rausgehen zu können und die Kinder und ich genossen das so richtig! Am Donnerstag hatten Ella und Julia dann early dismissal, was bedeutet, dass sie schon mittags aus der Schule kamen. Während Ella den nachmittag mit ihren Freunden verbrachte, bastelte ich mit Julia und Eoin Zuhause. Wir klebten Wachsmalstifte auf Leinwände und schmolzen sie dann mit einem Föhn, sodass richtig tolle Bilder entstanden. Das war zwar die Sauerei des Jahrhunderts, hat sich aber definitiv gelohnt...Tja und Freitag hatten wir dann mal wieder 40 cm Neuschnee, weswegen die Schulen geschlossen waren. Ich glaube ich muss jetzt nicht nochmal erwähnen, dass ich absolut keine Lust mehr auf Schnee habe! Da auch die Büros meiner Gasteltern geschlossen waren und Tom und Elizabeth somit von Zuhause aus arbeiteten, ging ich mit den Kindern die meiste Zeit nach draußen, damit wir einfach nicht im Weg waren. Wir bauten Schneemänner, hatten Schneeballschlachten und so weiter. Das einzig Gute an dieser großen Menge Neuschnee ist, dass es echt Spaß macht, darin herumzurennen und man genug Schnee für Schneemänner etc. hat. Das Wochenende ging dann auch recht schnell vorbei. Eigentlich wollte ich mit ein paar anderen Au Pairs Ski fahren gehen, da das aber aus den verschiedensten Gründen nicht klappte, gingen wir einfach ins Kino, gingen essen und hatten ein Au Pair Meeting zum Thema Steuern bezahlen - nicht sehr spannend, aber leider notwendig...

Die 2. Woche im März ging einfach mal noch schneller vorbei. Eigentlich machten Eoin und ich nichts besonderes. Eoin ging ganz normal in die Schule und ansonsten spielten wir viele Brettspiele, gingen nach draußen und hatten den Rest der Zeit Playdates mit Eoin's Schulfreund Leo. Am Wochenende wurde es dann etwas spannender. Meine Gastmutter hatte meinem Gastvater zu Weihnachten eine Reise nach Bermuda geschenkt und nun war es endlich so weit. Am Samstag reisten die Großeltern an, die mir die nächsten Tage helfen würden. Meine Gasteltern erklärten denen dann die Routine der Kinder und den Umgang mit Ukko und dann war es auch schon so weit. Sonntag Mittag machten Tom und Elizabeth sich auf den Weg nach Bermuda. Einerseits habe ich mich so sehr für meine Gasteltern gefreut! Die haben schon so lange keinen gemeinsamen Trip mehr gemacht und es war ein gutes Gefühl, dass ich denen quasi ein bisschen Zeit ohne die Kinder ermöglichen konnte. Andererseits war ich auch echt ein bisschen nervös. Die Großeltern haben noch nie länger als einen Tag auf die Kinder aufgepasst und obwohl ich die Großeltern echt gerne mag, hatte ich einfach ein paar Bedenken, was die Woche so anging...

Während meine Gasteltern die nächsten 4 Tage also in Bermuda verbrachten, schmissen Grandy und ich den Alltag. Ich muss auch echt sagen, dass es grundsätzlich ganz gut lief. Zu Beginn war alles noch etwas verwirrend, da die Großeltern einfach nicht so genau wussten, was meine Aufgaben sind, wie und wann ich arbeite und so weiter. Da kam es manchmal einfach zu komischen Situationen, welche die Routine ein bisschen ins Schwanken brachten. Montag Morgen wurde mir zum Beispiel von Grandy der Wäschekorb aus der Hand gerissen, wurde aber 2 Minuten später in den Keller gerufen, um ihr zu erklären, wie unsere Waschmaschine eigentlich funktioniert... Trotz allem versuchte ich, so gut es ging, eine ganz normale Woche zu haben. Eoin und ich spielten wieder viel draußen im Schnee, Leo kam zum Playdate und ab und zu übernahm Grandy auch mal für ein paar Minuten. Ich hatte in dieser Woche das Gefühl, dass sich mein Verhältnis zu den Kindern nochmal verbessert hat. Da die Kids ihre Großeltern meistens nur alle paar Monate für ein paar Tage sehen und Grandy und Grandpa die Routine natürlich auch nicht ganz so genau kannten, war ich für die Kids der erste Ansprechpartner und ich hatte das Gefühl, wir sind dadurch noch ein bisschen enger zusammen gerückt.... Donnerstag kamen dann meine Gasteltern wieder und darüber habe ich mich echt gefreut! Wir hatten dann noch einen schönen Familientag und schauten uns die ganzen Fotos an. Freitag bekam ich dann netter Weise frei und verbrachte die meiste Zeit, so wie auch das Wochenende mit College, da ich eine Menge aufzuholen hatte.

Nun sind wir auch schon bei Woche 4. In dieser Woche ist eine Menge passiert. Die Vormittage verbrachten Eoin und ich vorwiegend mit dem Basteln von Osterdekorationen. Am Dienstag hatte Ella dann ihr erstes Bandkonzert. Sie lernt ja in der Schule Posaune. Das Konzert war auch echt gut! Ich war richtig überrascht. Ich hatte gedacht, dass es möglicher Weise ein wenig krumm und schief sein würde, da die Kids alle ihr Instrument erst seit 6 Monaten spielten, aber es war echt toll! Zur Feier des Tages gingen wir im Anschluss noch zur Dairy, wo es die absolut beste Eiscreme gibt. Am Mittwoch konnte ich mich gefühlt auf gar nichts konzentrieren. Der Tag verging wie im Flug und bevor ich mich versah, stand ich auch schon im College. Dort fand an diesem Tag unsere erste große Laborprüfung statt. Oh mein Gott war ich nervös! Ich hatte die letzten Tage damit verbracht, rund um die Uhr alle Knochen des Körpers, Zellbestandteile, verschiedenste Gewebearten und die Bestandteile der Haut auswendig zu lernen... Nun mussten wir alle einzeln von Station zu Station laufen und innerhalb von 45 Sekunden die markierte Struktur an einem Modell benennen bzw. Strukturen unter dem Mikroskop erkennen und charakterisieren. Ich war so was von nervös! Mittlerweile kann ich sagen, dass ich diesen Test schon mal bestanden habe. Ich bin froh, dass ich das jetzt hinter mir habe und mir nur noch ein weiter Test dieser Art bevorsteht. Ansonsten hatte ich diese Woche noch einen Helfertag in der Vorschule. Es war aber diesmal kein normaler Helfertag, sondern ein PJ-Day, was bedeutete, dass ich schön im Schlafanzug in der Schule antreten durfte. :D Naja was soll's - Eoin fand es toll und meine Gastfamilie amüsierte sich auch gehörig... Nach dieser Woche hatte ich mir dann mein ruhiges Wochenende echt verdient!

Und nun zur letzten Woche im März: Mittlerweile waren es nur noch 7 Tage bis Ostern und die Vorfreude der Kinder war riesig! Eoin und ich bastelten weiterhin Unmengen an Dekorationen, er hatte eine vorzeitige Easter Egg Hunt in der Schule und ansonsten lasen wir super viele Osterbücher. Freitag hatten die Kinder dann mal wieder schulfrei und wir verbrachten den Tag vorwiegend mit dem Backen von Osterplätzchen. Das hat echt riesigen Spaß gemacht und die Plätzchen sind erstaunlich gut geworden.Samstag wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen (ich füllte zum Beispiel zusammen mit meiner Gastmutter die Plastik Ostereier) und dann war der Ostersonntag endlich da. Pünktlich um 7 Uhr morgens standen die Kids schreiend vor meiner Tür und konnten es kaum erwarten, zu sehen, ob der Osterhase da war. Natürlich hatte dieser einen kleinen Pfad voller Jelly Beans hinterlassen, der zu 3 kleinen Osterkörbchen führte. Nachdem sich die Aufregung ein bisschen gelegt hatte, frühstückten wir alle zusammen, hatten eine Easter Egg Hunt im Garten und bauten später das Trampolin auf, welches die Kids zu Weihnachten bekommen hatten.  Leider nahm der Tag dann eine nicht ganz so erfreuliche Wendung. Eoin hatte anscheinend einen kleinen Magen-Darm Virus und auch Ella und Julia ging es am Abend nicht ganz so gut, sodass wir unser Easter Dinner auf einen anderen Tag verschieben mussten. Davon werde ich aber erst beim nächsten Mal berichten... Bis dahin drückt mir die Daumen, dass dieser Virus schnell wieder vorbei ist... ;)

Das war es nun auch wieder. Freut euch auf den nächsten Bericht, denn es steht definitiv ein aufregender Trip bevor... ;)

Bis bald,

Eure Juliane

Valentine's Day, Vermont und Winterferien

Es ist mal wieder Zeit für einen neuen Monatsbericht... Mittlerweile bin ich seit 19 Monaten in Amerika deswegen will ich auch gar nicht lange warten, um vom Februar zu berichten:

Generell war der Februar ein guter Monat, auch wenn es erstmal ein bisschen holprig los ging. In der ersten Woche war ich nämlich gleich mal so richtig krank. Der Beginn der Woche war ganz normal. Eoin und ich bastelten zusammen Traumfänger, spielten vormittags und natürlich auch nachmittags mit Ella und Julia im Schnee und abends ging es dann für mich ins College. Eoin hatte schon die Woche zuvor eine ziemliche Erkältung gehabt und da gab es natürlich kein Entkommen... Zuerst dachte ich, alles sei okay. Ich hatte eine leichte Erkältung, arbeitete aber natürlich trotzdem ganz normal. Am Donnerstag ging dann aber gar nichts mehr! Ich fühlte mich echt, als würde ich jede Minute zusammen klappen. Und so verbrachte ich den Tag mit Fieber im Bett. Anscheidend hatte mich die Grippe erwischt... Ich bin meiner Gastfamilie so dankbar, dass die so spontan reagiert haben und mir den Tag frei gegeben haben! Die Tage danach ging es wieder bergauf. Ich war wieder einigermaßen fit genug zum Arbeiten und nutzte auch das Wochenende, um mich auszuruhen. Meine Gastfamilie und ich schauten noch gemeinsam den Super Bowl und dann war die Woche auch vorbei. Wie ihr seht, waren diese Tage nicht ganz so toll, aber zum Glück ging es den Rest des Monats wieder bergauf!

Nach einem ruhigen Wochenende Zuhause und der Grippe-Woche war ich froh, am Montag endlich mal wieder aus dem Haus zu kommen! Da machte nach einem langen Arbeitstag voller Brettspiele etc. die Chemievorlesung Spaß, die ich an diesem im College hatte. Die nächsten Tage über gingen wir wieder viel nach draußen, in den Schnee, hatten Playdates mit Eoin's Schulfreunden und bastelten Dekorationen für den Valentine's Tag. Die Vorfreude der Kinder war riesig! Meine Gastmutter sorgt ja jedes Jahr dafür, dass der Valentine's Tag bei uns wie ein kleines Familienfest ist, weswegen natürlich alle ungeduldig auf den Tag warteten.

Nachdem ich am Wochenende zusammen mit ein paar Freunden meine Valentine's- Besorgungen gemacht und zwei echt schöne Tage mit Eoin verbracht hatte, war es dann auch endlich so weit. Am Mittwoch Morgen wachten wir alle zu einem super schön gedeckten Tisch auf.  Elizabeth hatte sich mal wieder übertroffen! Es war echt so toll! wir frühstückten dann alle zusammen (Pancakes in Herz Form), was wir normalerweise unter der Woche nie schaffen. Wir bekamen auch alle ein kleines Geschenk, was echt so süß war! Leider verpasste ich die eigentliche Feier am Abend, denn während ich im College saß, wurde Zuhause nochmal ausgiebig gefeiert. Ich hatte ja aber immerhin den Morgen mit meiner Gastfamilie und ich bin meiner Gastmutter wirklich dankbar, dass sie den Tag so schön für uns alle gestaltet hat!

Der Rest der Woche ging dann umso schneller vorbei. Wir hatten mal wieder Playdates (das ist nämlich ein echt entspanntes Arbeiten) und spielten ansonsten sehr viel im Haus und draußen im Schnee.

Am Wochenende ging es dann mal wieder nach Vermont, wo wir die ersten Tage der Winterferien verbringen würden. Normalerweise kommt ja in Vermont immer die gesamte Familie zusammen, diesmal war es aber nur meine Gastfamilie und der Opa mit Will und Wyatt. Wir hatten trotzdem eine echt tolle Zeit in Vermont! Wir gingen alle zusammen Ski fahren bzw. snowboarden, rodelten mit Eoin, gingen schwimmen und vieles mehr. Ich fand es super lieb von Elizabeth, dass auch ich mit den anderen snowboarden durfte, und nicht die ganze Zeit mit Eoin in der Skihütte spielen musste. Wir wechselten uns regelmäßig ab, sodass wir schlussendlich beide ein paar Mal die Piste runterfahren konnten.

Nachdem wir Dienstag zurückgefahren waren, war es ab Mittwoch wieder Zeit für den normalen Arbeitsalltag. Da die Kinder noch 3 Tage Winterferien hatten und alle 3 Kinder Zuhause waren, unternahmen wir natürlich die ein oder andere Sache. So gingen wir zum Beispiel am Mittwoch in Kino, liefen Donnerstag zum Frozen Yoghurt Shop und verbrachten natürlich wieder viel Zeit draußen. An dieser Stelle muss ich echt mal sagen, dass ich am Donnerstag richtig beeindruckt von den Kids war! Donnerstag war nämlich der Tag, an dem wir zum Frozen Yoghurt gelaufen sind. Was Laufen angeht, sind vor allem Julia und Eoin richtig amerikanisch! Die würden am liebsten niemals laufen, deswegen war ich sowas von beeindruckt, dass sie wirklich den einstündigen 'Spaziergang' hin und dann auch wieder zurück überlebt haben! :D Am Anfang hatte Eoin noch sein kleines Laufrad dabei, da es aber ziemlich doll schneite und er immer wieder ausrutschte und hinfiel, beschloss er, dann doch zu laufen. Wie bereits gesagt, war ich an diesem Tag mehr als beeindruckt von meinen Kids :D

Dann kam noch das Wochenende, an dem ich mal wieder in der Mall und im Anschluss, zusammen mit einer Freundin, auf einer Studentenparty für internationale Studenten war. Den Sonntag verbrachte ich ausnahmsweise mal mit meiner Gastfamilie. Wir fuhren alle zusammen in einen Trampolinpark, was natürlich für mich das absolute Highlight war! Am Abend hatte ich dann noch ein Au Pair Meeting, was aber echt nicht erwähnenswert ist, weil es super, wirklich super langweilig war!

Das war es dann auch für diesen Monat! Ich melde mich im März wieder.

Bis bald,

Eure Juliane

Schnee ohne Ende, Disney on Ice und mein College Kurs

Happy New Year everyone! Mittlerweile ist auch schon wieder der erste Monat im neuen Jahr vorbei und es wird Zeit für den Januarbericht.

Den allerersten Tag im Jahr 2018 verbrachten wir reichlich unspektakulär - im Auto nämlich. Da die Ferien der Kinder vorbei waren, verabschiedeten wir uns von den Leuten in Connecticut und fuhren nach Hause. Die Fahrt verging auch echt schnell und sorgenlos, bis wir feststellten, dass wir Ella's Koffer vergessen hatten und der nun im 6 h entfernten Connecticut stand :D Da war die Freude natürlich erstmal groß! Der Koffer wurde dann per Schnellpost zu uns geschickt aber Ella musste trotzdem die gesamte Woche mit den paar wenigen Sachen auskommen, die sie nicht gepackt hatte, worüber sie definitiv nicht glücklich war!

Die nächsten Tage verbrachten Eoin und ich damit, alle neuen Spielsachen und Weihnachtsgeschenke auszuprobieren. Donnerstag kam ich dann ein bisschen an meine Belastungsgrenze. Eoin ist zur Zeit nämlich in einer echt anstrengenden Phase. Er kann nichts, echt gar nichts allein machen, sagt er hat vor allem Angst und klebt quasi wie eine Klette an mir. Klingt jetzt vielleicht nicht so schlimm, ist aber echt Nerven raubend. Es geht sogar so weit, dass er verweigert ins Bad zu gehen, weil er Angst vor Monstern hat und dadurch der ein oder andere 'Accident' passiert ist, oder er beispielsweise nicht allein in ein Zimmer gehen kann, obwohl ich im Nebenraum stehe und ihm zuschaue. Am Donnerstag war es wie gesagt so schlimm, dass ich einfach keine Geduld mehr hatte. Ich konnte mein Frühstück nicht essen, die Wäsche und das Geschirr nicht machen, weil Eoin mich jedesmal anschrie, dass er spielen will, aber ja nicht allein in den anderen Raum gehen kann und so weiter und so fort... Gott sei Dank ist diese Phase mittlerweile wieder vorbei!!!

Freitag waren es dann mal wieder angenehme -20 Grad, weswegen die Kids natürlich einen Snowday hatten. Ella war den ganzen Tag bei einer Freundin, Julia Eoin und ich spielten vormittags und nachmittags kam Julia's Freundin vorbei und wir machten alle Cookies. Meine Gastmutter schlug am Abend vor, mit uns allen ins Kino zu gehen und so sammelten wir alle Kids ein und fuhren los. Im Kino waren wir dann die Einzigen, da anscheinend nur wir so verrückt waren, bei diesem Schneesturm draußen herumzufahren... 

Woche 2 war weniger aufregend. Nach den -20 Grad hatten wir jetzt endlich mal wieder Temperaturen über dem Gefrierpunkt, und ehrlich gesagt fühlte sich das so was von warm an. So was von bescheuert eigentlich! Eoin und ich nutzen nochmal den letzten Schnee, um einen Schneemann zu bauen, bevor letztendlich der ganze Rest wegtaute. Wir gingen in dieser Woche außerdem ins Museum of Science, ich hatte einen Helfertag in der Vorschule, wir gingen in in die Bibliothek  und so weiter. Freitag kamen auch endlich meine Bücher fürs College an. Ich mache dieses Semester nämlich einen Anatomie Kurs, aber darüber werdet ihr gleich noch mehr hören.

Am Samstag hatten wir auf einmal 30 Zentimeter Neuschnee. Das war so cool! Es macht richtig Spaß, bei so viel auf einem Haufen draußen zu sein. Wir verbrachten fast den ganzen Tag damit, in Schneeberge zu springen und alles mögliche aus dem Schnee zu bauen. Abends musste ich dann offiziell arbeiten, was aber auch super schnell vorbei ging. Der Sonntag wurde dann trotzdem erstmal ausgiebig zum Erholen genutzt. ;)

Da ich ja am Samstag arbeiten musste, kam es mir ganz recht, dass am Montag hier erstmal Feiertag war. Ich nutzte meinen freien Tag, um noch ein paar Sachen fürs College zu kaufen und mich mit Freuden zu treffen. Den Rest der Woche musste ich aber natürlich ganz normal arbeiten. Am Dienstag gingen Eoin und ich ins 'Bounce it Out' - das ist eine Spielhalle voller Hüpfburgen und definitiv ein guter Ort, um Energie loszuwerden.  Am Abend hatte Ella ihr Chorkonzert, zu dem wir natürlich alle gekommen sind. Das richtige Highlight der Woche war aber definitiv der Donnerstag. Nach einem ganz normalen Tag machten wir uns abends alle fertig und fuhren zur Eishockeyhalle in Downtown Rochester. Wir gingen nämlich zu Disney on Ice. Und das war einfach sowas von toll! Meine Gasteltern hatten uns allen zu Weihnachten Karten geschenkt. Die Show war auch richtig gut, sodass wir danach alle im Disney-Fieber waren. Während mein Gastvater also am Freitag auf dem Weg nach NYC war, um sich mit ein paar Freunden zu treffen, fuhr ich mit den Kids in die Bibliothek und lieh quasi alle Disney Filme aus, die wir finden konnten. Zusammen mit meiner Gastmutter machten wir dann abends einen Film-Marathon. Wir schliefen zwar alle nach dem 3. Film ein, setzten den Marathon aber an den darauffolgenden Abenden fort. Jetzt dürfte die Disney-Euphorie erstmal gestillt sein. :D

Kommen wir nun zur letzten Woche im Januar. Die begann auch gleich mit einer Menge Stress. Der Montag an sich verlief echt gut. Eoin war vormittags in der Preschool, nachmittags malten wir aus und spielten, alles ganz normal. Am Abend hatte ich dann aber meine erste Collegestunde. Also hier nochmal offiziell: als Au Pair muss man ja für eine bestimmte Menge an Credits sammeln und hat dafür die verschiedensten Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel übers Wochenende einen Au Pair Kurs machen, normal ins College gehen oder zum Beispiel eine Travel Class machen. Und ich habe mich also fürs College entschieden. Das ist zwar definitiv die teuerste Variante (und ich sage euch, es ist echt SAU TEUER!!!), aber irgendwie ist es auch richtig cool, in so ein richtig typisch amerikanisches College mit ganz normalen Studenten zu gehen. Nachdem ich ja letztes Jahr einen Psychologiekurs belegt hatte, habe ich mich dieses Jahr für Anatomie und Physiologie entschieden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Montag mit der Class richtig überfordert war, weil ich mich 1. richtig extrem auf dem Campus verlaufen habe und 2. so gut wie keinen der 1000000 Fachbegriffe, über die gesprochen wurde, zuvor gehört hatte und irgendwie nur die Hälfte von allem verstanden habe. Das wurde am Mittwoch (bei der 2. Class) aber besser und mittlerweile habe ich gar keine Probleme mehr und der Kurs macht mir richtig viel Spaß! Und was das Thema verlaufen angeht: mein Orientierungssinn war ja noch nie wirklich gut, aber wer kommt denn bitte auf die Idee, alle 19 Gebäude des Colleges miteinander zu verbinden, sodass man den Gang im Gebäude 8 entlang geht und auf einmal im Gebäude 14 steht?! Gott sei Dank habe ich zuvor einen netten Professor gefunden, der mir den Weg zum Raum gezeigt hat, sodass ich wenigstens pünktlich war. Der Rückweg war da eher etwas schwieriger. Ich konnte nämlich partout den Ausgang nicht mehr finden, geschweige denn mich erinnern, auf welchem der 43 Parkplätze ich mein Auto geparkt hatte. :D Und so wanderte ich also eine gefühlte Ewigkeit umher, bis ich dann endlich, ENDLICH mein Auto fand und nach Hause konnte.

Der Rest der Woche verlief wieder ganz unspektakulär. Eoin hatte am Dienstag ein Playdate mit einem seiner Preschool Freunde, und da er die Tage darauf  anfing, eine deftige Erkältung zu bekommen, ließen wir es ruhig angehen.

Am Wochenende fand dann noch das Au Pair Meeting statt, zu dem diesmal auch die Gastfamilien kamen. Wir gingen alle Schlittschuh laufen, was total Spaß gemacht hat. Ella und Julia taten nach einer Weile die Füße weh, aber wir hatten trotzdem alle eine schöne Zeit!

Das war es wieder für diesen Monat.

Bis bald,

Eure Juliane